Mittwoch, 18. August 2010

DIE TAGE SIND GEZÄHLT: DIE LETZTEN 6 IN SÜDAMERIKA

In Puerto Colombia verbrachten wir unsere letzte Woche auf dem südamerikanischen Kontinent. Das abgelegene Dorf - ca. 3 Autostunden westlich von Caracas - liegt nahe des Strands, umgeben von den Hügeln des Nationalparks Henri Pittier.


Das Spannendste war die Anfahrt mit einem Bus aus den 50er Jahren, mit dem wir die kurvige, schmale Strasse über die Hügel zwischen Maracay und Puerto Colombia zurücklegten. Ruth flog regelmässig halb von der schmalen Sitzbank, was zum Rhythmus der ohrenbetäubenden Salsa-Musik passte. Die riesigen Boxen hinter uns umrahmten eine Figur der heiligen Madonna, welche die kurvenreiche Fahrt über etwas blass aussah.


Simón Bolívar, südamerikanischer Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld vieler südamerikanischer Länder, wird - da in Caracas geboren - in Venezuela ganz besonders verehrt. Bereits seit Bolivien war er auf unserer Reise ein treuer Begleiter.


Privates, venezolanisches Postautounternehmen mit einem Exemplar zum Verlieben: Ford Thames Jahrgang 1965


Nein, Ruth ist nicht geschrumpft, hier sind die Trottoirhöhen manchmal etwas überdimensional.


Ein Fenster war schöner als das andere im Nachbardorf Choroní.


Mehrere hundert Jahre alte Kolonialhäuser und zahlreiche, fast so alte Autos prägen das Strassenbild der Nachbardörfer Choroní und Puerto Colombia.


Playa Grande

Da es auch während der Regenzeit normalerweise nur einmal pro Tag kurz regnet, konnten wir die hiesigen Strände mit ihrem klaren Wasser voll auskosten.


Extravagantes Geburtstagsgeschenk der Hostelbesitzerin an Ruth - Bastón del Emperador


Geburtstagsausflug - mit Pepe nach Cepe. Auch Pepe lies sich betreffend Geburtstagsgeschenk nicht lumpen. Die Litschi-ähnlichen Früchtchen versüssten uns den Tag am Playa de Cepe.



Impressionen des Charmes der Gassen von Puerto Colombia


Der kleine Hafen von Puerto Colombia ist immer gut gefüllt.


Diesen Überblick verschafften wir uns nach dem Erklimmen der zahlreichen Stufen vom Aussichtshügel neben dem Hafen.


Auf dem Weg zum Flughafen schliesst sich der Kreis: Wie zu Beginn unserer Reise in Bolivien sehen wir auch hier viele handgemalte Reklameschriftzüge an den Hauswänden.

Sonntag, 11. Juli 2010

KINDERPOST: KAIMAN&CO

Diese Humboldt-Pinguine leben auf einer Insel. Wir haben sie von Ushuaia aus mit dem Boot besucht. Ushuaia ist die südlichste Stadt des amerikanischen Kontinents, auf Feuerland. Dort ist man "am Ende der Welt", obwohl offiziell eine kleinere Stadt "die südlichste Stadt der Welt" ist, die sich auf dem chilenischen Gebiet Feuerlands befindet.

Dieses kleine Guanako lebte in Patagonien bei einer Familie, bei deren Restaurant wir einen Zwischenstopp machten auf dem Weg zum Fitz Roy.

Dieser gar nicht so scheue Fuchs wohnt im wunderschönen Nationalpark "Torres del Paine (blaue Türme)"

Am "Praia do Espelho (Spiegelstrand)" bekamen wir Besuch von diesem Krebs, der ca. 10 cm gross ist. Da er die Farbe vom Sand annimmt, entdeckt man ihn nur, wenn er (seitlich) herumläuft. Wir haben immer wieder an verschiedenen Stränden diese Krebse gesehen, die sich kleine Löcher graben und gerne im Meer baden- wie wir!


Auf unserer Wanderung in der "Chapada Diamantina (Diamanten Hochland)" schliefen wir zwei Nächte im Freien. Am zweiten Abend hüpfte diese dicke Kröte - ca. 20cm gross - an unserem Schlafsack vorbei.

Schon am Flughafen in Manaus, eine grosse Stadt mitten im Amazonas, gab es ein grosses Wasserbecken mit zahlreichen Wasserschildkröten. Diese hier liess sich kurz am Kopf streicheln!

Auf unserer Dschungel-Tour paddelten wir nachts mit dem Kanu auf Kaiman-Suche. Diesen ca. 6 Tage alten Kaiman durfte ich ganz lange halten - ganz vorsichtig natürlich!

Die Tarantel ist 15 cm gross und wohnte im Baum neben unserer Hütte im Amazonas!

In Venezuela gibt es grosse Tafelberge, auf denen Tiere leben, die es sonst nirgendwo gibt: das hier ist der Oreophrynella.

So sehen sie von unten aus. Schade, dass es die nicht in der Schweiz gibt, ich hätte gerne ein paar als Haustiere.

Wer hat schon einmal so eine Raupe gesehen?

Unser Guide zeigt uns eine Ameise, die die indigene Bevölkerung dort in einer scharfen Sosse kocht, mmh!

Im Orinoco-Delta hatte eine indianische Familie diesen kleinen Affen als Haustier.

Fast alle Touristen müssen im Dschungel (Orinoco-Delta) einmal Piranhas fischen. Hier zeigt unser Guide uns die scharfen Zähne - nachher wurde er gekocht, er schmeckte sehr lecker!

In der Nähe des höchsten Wasserfalls der Welt (Salto Angel) fanden wir diesen Riesen-Grashüpfer.

Dienstag, 15. Juni 2010

UNGEWOHNT ALLTAEGLICHES IV
Venezuela Spezial



Unter diesem Titel koennte man ueber Venezuela eigentlich ein ganzes Buch schreiben. Folgend beschraenken wir uns auf ein paar praegnante Beispiele, denen wir begegnet sind:



El Presidente als TV-Star

Dass der venezolanische President Hugo Chavez mit seinen Aeusserungen die Bevoelkerung in Venezuela aber auch auf der ganzen Welt spaltet, ist nichts Neues. Doch dass er sein geschliffenes Mundwerk sogar in seiner eigenen Fernsehshow zum Besten gibt, ist vielleicht nicht allen bekannt. Eine gute Woche ist es her, als wir ihn dabei kurz erleben durften, wie er vor zig tausenden von Live-Zuschauern in einem Stadion lamentierte. Waere Berlusconi - er ist ja nur Besitzer von einer TV-Propaganda-Firma - zugegen gewesen, waere er vor Neid erblasst!



Einmal voll fuer einen Stutz

Da Venezuela sehr viel Erdoel besitzt und die Erdoelfoerderung von Chavez verstaatlicht wurde, schaut der President, dass der Benzinpreis fuer jedermann im Land erschwinglich bleibt. Zur Zeit kostet ein Liter Benzin keine 2 Rappen. Somit laesst sich hier also fuer umgerechnet 1 Schweizer Franken volltanken.



Benzin, das "taeglich Brot"

Der tiefe Benzinpreis traegt noch andere eigenartige Fruechte. Im Grenzstaedtchen St. Elena de Uairén lebt die Haelfte der Bevoelkerung vom Benzin. Jeden Morgen bilden sich lange Schlangen vor den Tanksaeulen. Die taeglich erlaubte Tankfuellung wird vom Militaer ueberwacht. Nach dem Tanken wird das Benzin an Brasilianer fuer das rund Zwanzigfache weiterverkauft.



"mercado paralelo"

Nach dem Bereisen von sechs verschiedenen Laendern mit sechs verschiedenen Waehrungen sind wir nun eigentlich sehr geuebt bei Waehrungsumrechnungen. Als wir nach Venezuela kamen, standen wir vor einer neuen Herausforderung. Venezuela kennt naemlich nicht nur einen offiziellen, sondern auch einen inoffiziellen Wechselkurs (Schwarzmarkt).

Die Gruende:
1. Der Umtausch des Bolívar in andere Waehrungen ist stark eingschraenkt.
2. Die venezolanische Waehrung wird kuenstlich an den Dollar gebunden, obwohl er in Wirklichkeit einer starken Inflation (35% jaehrlich!) ausgesetzt ist.
So wird zur Zeit der Dollar offiziell mit 1 zu 4.3 gehandelt, wo hingegen im mercado paralelo die Quoten bis zu 8.0 reichen!



Muenzensalat

Und noch etwas betreffend dem Bolívar: Die Muenzen sind ebenfalls sehr verwirrend. Es gibt alte 100 Bolívares Muenzen, die den gleichen Wert haben wie die neuen 10 Centimos. Das gleiche gilt auch fuer die 500 Bolívares und die 50 Centimos , wie auch die 50 Bolívares und 5 Centimos Muenzen. Komplett konfus wird es aber, wenn es von den alten 100 und 500 Bolívares Muenzen noch eine weitere Ausgabe gibt. Alles klar?